Information
Information
23.05.2025
„Nationalbank unterstützt Forderung der Senioren“,
so BR-Präs. Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, die Landesobfrau
des Senioren-, Pensionisten- und Rentnerbundes
Die Nationalbank möchte, dass Bezahlen mit Bargeld rechtlich abgesichert wird. Der Grund: Immer mehr Geschäfte und Lokale wollen keine Münzen und Geldscheine mehr annehmen. Von 2020 bis 2024 ist die Zahl dieser Betriebe von 6 auf 9 Prozent gestiegen. Die Wahlfreiheit der Konsumenten werde von immer mehr Unternehmen missachtet - und sei daher zunehmend gefährdet, sagt Nationalbank-Direktor Eduard Schock. Die Annahmepflicht beim Bargeld sollte gesetzlich gestärkt werden. Auch der Seniorenrat ist bei der Plattform Bargeld & Gesellschaft der Nationalbank. Die vergangenes Jahr getroffene Vereinbarung zwischen dem Gemeindebund und den Banken zur Sicherstellung der Bargeldversorgung in den österreichischen Kommunen war höchst erfreulich. Bis 2029 stehen weiterhin genügend Geldautomaten für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung, an denen Bargeld abgehoben werden kann.
Österreich ist Land der Bargeldzahlerinnen und Bargeldzahler
Dieses ist nach wie vor sehr beliebt im Land, wie eine Umfrage des Beratungsunternehmens zeb zeigt: 58 Prozent der Transaktionen im Handel erfolgen bar. Aus vielen guten Gründen:
- Vor allem für ältere Menschen ist Bargeld gedruckte Freiheit. Es gibt Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit.
- Für Bargeld ist keine technische Infrastruktur nötig, es ist Hacking-sicher. Es funktioniert immer – ob beim Bäcker, im Einkaufszentrum oder in der Apotheke. Eine Bankkarte ist bei einem Stromausfall oder Serverfehler nutzlos.
- Mit Bargeld können die eigenen Ausgaben besser kontrolliert werden. Und für kleine Zahlungen wie einen Kaffee, Trinkgeld für die Kellnerin oder den Kellner, Taschengeld für Kinder und Enkel sind Münzen und Scheine beliebter – und praktischer als eine Karte.
„Transaktionen elektronisch abwickeln zu können, ist gut. Das Digitale darf das Bargeld aber nicht verdrängen. Die Wahlfreiheit muss es weiterhin geben.“, so Dr. Andrea Eder-Gitschthaler abschließend.
07.05.2025
Liebe Frau/Lieber Herr,
Frauen sind im Alter überdurchschnittlich oft armutsgefährdet. Mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer sind von Altersarmut betroffen. Das ist eine traurige und inakzeptable Realität – und das darf und muss nicht sein! Es ist das Ergebnis von alten und neuen Lebensrealitäten. Und es ist ein Auftrag an uns alle, das dringend zu verändern.
Warum ist das so? Diese kurze Frage bekomme ich oft gestellt. Die Antwort ist komplex, denn: Es gibt nicht den einen Grund. Und es ist auch keine Schuldfrage.
Viele Frauen, die heute in Pension sind, haben Großartiges geleistet: Sie haben Kinder großgezogen, Angehörige gepflegt, sich um Familien gekümmert – oft jahrzehntelang, oft unbezahlt. Diese unbezahlte „Care-Arbeit“ ist das stille Rückgrat unserer Gesellschaft – und hat dennoch schwerwiegende direkte Folgen für die Pension dieser Frauen: viel zu wenig für das was sie geleistet haben.
Andere Frauen wiederum – gerade in der jungen Generation – arbeiten über viele Jahre hinweg in Teilzeit. Aktuell sind es 50 Prozent der Frauen im Erwerbsalter! Oft, weil sie Betreuungsaufgaben haben oder weil es nicht anders geht. Aber leider immer häufiger, weil es besser dem Lebensmotto „Work-Life-Balance“ entspricht. Rund 27 Prozent der Frauen, die Teilzeit arbeiten, geben an, nicht Vollzeit arbeiten zu wollen.
Daran ist nichts „falsch“ – ich wünsche jeder Frau, dass sie so leben kann, wie sie möchte. Aber man muss wissen, was es langfristig bedeutet.
Unser Pensionssystem basiert auf dem Versicherungsprinzip: Wer mehr einzahlt, bekommt mehr raus! Wer über Jahre hinweg in Teilzeit arbeitet, erwirbt weniger Pensionsansprüche.
Die Formel ist einfach: Halbe Arbeit = halbe Pension!
Diese Wahrheit ist unbequem – aber notwendig.
Und ich sage das nicht als Vorwurf, sondern als Warnung.
Denn: Selbstbestimmung braucht Wissen. Und Wissen braucht Aufklärung. Nicht im Nachhinein, sondern lange vorher.
Es braucht Strukturen, die echte Wahlfreiheit ermöglichen – und Menschen, die diese Freiheit bewusst und informiert nutzen.
Sehen Sie dazu mein Interview zum Thema „Wie kann ein gerechtes Pensionssystem erreicht werden?“ mit der Kronen Zeitung auf: www.krone.at/3795967
Ihre Ingrid Korosec