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20.07.2025
„Diagnostik muss genderspezifisch verbessert werden“
fordert BR LO Dr. Andrea Eder-Gitschthaler
„In der medizinischen Versorgung in Österreich zeigt sich nach wie vor ein großes Ungleichgewicht: Frauen und ihre gesundheitlichen Bedürfnisse werden zu wenig beachtet. Die sogenannte Gendermedizin – also die geschlechterspezifische Betrachtung von Krankheiten, Symptomen, Diagnostik und Therapie – ist zwar in der Forschung längst Thema, in der Praxis aber noch stark unterentwickelt. Das ist gerade auch ein Problem für uns ältere Damen“, darauf weist BR LO Dr. Andrea Eder-Gitschthaler hin.
Das Problem beginnt schon bei den Grundlagen: Viele Medikamente werden primär an männlichen Probanden getestet. Frauen reagieren jedoch oft anders auf Wirkstoffe – sei es durch Hormone, Körperzusammensetzung oder Stoffwechsel. Trotzdem gelten Dosierungen und Behandlungsstandards meist „one-size-fits-all“ – mit teils gefährlichen Folgen für Frauen.
Auch bei der Diagnostik gibt es Unterschiede: Klassische Symptome eines Herzinfarkts etwa wurden lange Zeit am männlichen Körperbild festgemacht. Frauen zeigen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen aber oft andere, weniger bekannte Anzeichen – und werden daher häufiger fehldiagnostiziert oder zu spät behandelt.
Zudem werden viele frauenspezifische Beschwerden – wie Endometriose, Wechseljahrefolgen oder chronische Schmerzen – noch immer nicht ernst genug genommen. Frauen berichten davon, dass sie jahrelang auf eine richtige Diagnose warten müssen - oder ihre Symptome bagatellisiert werden.
Und Studien zeigen, dass Beschwerden bei Männern überwiegend auf organische Ursachen zurückgeführt, bei Frauen zuvorderst psychische Gründe angenommen werden.
„Für eine gerechte und wirksame medizinische Versorgung ist ein Umdenken nötig: Geschlecht muss endlich als relevanter Faktor in der Medizin anerkannt und berücksichtigt werden. Im Regierungsprogramm ist dazu u. a. vermerkt:
Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Frauen durch (auch interdisziplinäre) Frauen-Primärversorgungseinheiten, Versorgung von Endometriose, Wechseljahre etc.
Ausbau des medizinischen Angebots im Bereich Gendermedizin sowie für Vorsorgeprogramme zu spezifischen Frauengesundheitsthemen. Aus- und Fortbildungsprogramme für Ärztinnen und Ärzte und andere Gesundheitsberufe.
Überarbeitung des Aktionsplans Frauengesundheit, insbesondere mit neuen Schwerpunkten zu Menstruationsgesundheit, Endometriose und Wechseljahre.
All das gilt es rasch zu realisieren. Gendermedizin muss von der Theorie in die (Arzt-)Praxis kommen!“ meint Eder-Gitschthaler abschließend.
07.07.2025
Die digitale Welt verändert unseren Alltag – und das in jedem Alter. Gerade für ältere Menschen bringt sie viele Chancen, aber vor allem auch große Herausforderungen. Deshalb möchte ich Sie auf ein W24 Spezial zum Thema „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in jedem Alter“ aufmerksam machen:
Die Erstausstrahlung ist am Mittwoch, den 16. Juli 2025, um 21:00 Uhr auf dem Wiener TV-Sender „W24“ oder im Internet auf www.w24.at/livestream.
Moderiert von Gerhard Koller, diskutieren wir in drei lebendigen Talkrunden, gemeinsam mit einem spannenden Kreis an Gästen, über Themen, die uns alle bewegen – von digitalen Gesundheitslösungen und Telemedizin, über praktische Alltagshilfen und Hürden, bis hin zu rechtlichen Fragen und dem Schutz vor Altersdiskriminierung in der digitalen Welt.
In der Sendung diskutieren wir offen, kritisch und praxisnah über zentrale Fragen:
Wie kann Digitalisierung den Alltag erleichtern – auch im Alter?
Was ist eigentlich „ID Austria“ – und wie funktioniert digitale Verwaltung?
Wo lauern Risiken, wo eröffnen sich neue Chancen?
Wie können wir digitale Altersdiskriminierung vermeiden?
Und: Was braucht es, damit alle – unabhängig vom Alter – mit der Digitalisierung Schritt halten können?
Ich bin überzeugt: Digitalisierung muss inklusiv und verständlich sein – und niemand darf auf dem Weg zurückgelassen werden.
Schalten Sie ein, diskutieren Sie mit – und lassen Sie mich wissen, wie Sie zu der zunehmenden Digitalisierung und den Möglichkeiten und Gefahren der künstlichen Intelligenz stehen!